Pressemitteilung
Raddemo am 25.07.2021 von Deggendorf zur Isarbrücke Plattling.
Ein Zeichen setzen für die dringend erforderliche Mobilitätswende!
Wie die jüngsten Ereignisse in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zeigen, ist die Klimakrise präsent. Diese bedroht nicht mehr nur im weit entfernten globalen Süden das Leben von uns Menschen, die Wohnung, das Trinkwasser und die Nahrungsmittelproduktion, sondern auch direkt bei uns. Wir haben keine Zeit mehr! Wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz müssen sofort eingeleitet werden. Hierzu gehört auch die Mobilitätswende, weg vom motorisierten Individualverkehr, hin zum Fuß-, Fahrrad- und öffentlichen Verkehr. Leider wird für diese Wende seitens der Politik nach wie vor viel zu wenig unternommen. Es sind viele Straßenbauprojekte in der Planung, wie der Ausbau der A3, eine neue Brücke in Deggendorf, eine weitere Autobahnausfahrt in Plattling und die Umgehung von Auerbach, um nur einige dieser Maßnahmen zu nennen. Die Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr kommt jedoch nach wie vor zu kurz. Selbst neue Straßen, wie die Umgehung von Plattling, werden ohne Radwege gebaut.
Die Übertragung der Verantwortung für den Radwegebau vom Landkreis Deggendorf an die Gemeinden erscheint rückwärtsgewandt. Zum einen dürften viele Gemeinden damit überfordert sein, zum anderen wird es so ein durchgängiges Gesamtkonzept eher nicht geben. Das vorhandene Stückwerk wird in der Abhängigkeit von Fördermitteln fortgesetzt. Dadurch beginnen und enden Radwege plötzlich und machen so teilweise gefährliche Straßenquerungen erforderlich. Auch die gemeinsame Nutzung mit landwirtschaftlichem Verkehr stellt keine optimale Lösung dar. Diese Wege sind für den Fahrradverkehr teilweise infolge erheblicher Verschmutzung, insbesondere im Frühjahr und Herbst, gefährlich und kaum nutzbar. Vielmehr wird eine gut ausgebaute, durchgängige, sichere und möglichst landkreisübergreifende Radinfrastruktur benötigt. Ggf. auch auf Kosten von Verkehrsraum für Kraftfahrzeuge. Die daraus abzuleitende Entschleunigung und Verkehrsberuhigung führt zur Steigerung der Lebensqualität.
Der Klima- und Umweltschutz muss priorisiert das Denken und Handeln der verantwortlichen Politiker bestimmen. Daher beteiligt sich die ÖDP an der breit aufgestellten Aktionsgemeinschaft „Klimabegehren Deggendorf“, mit dem Ziel, dass Stadt und Landkreis Deggendorf bis 2035 klimaneutral werden. Mit der Beteiligung an der Raddemo wollen wir ein Zeichen für die zwingend notwendige Mobilitätswende setzen.