Pressemitteilung
ÖDP fordert:
Einen "Booster für den Nahverkehr"
Am 1. Mai startet das 49 Euro-Ticket. Deutschlandweit kann man mit dieser Monatskarte dann Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Das findet der ÖDP-Kreisverband Deggendorf generell sehr gut.
Im ländlichen Raum, wie z.B. bei uns im Landkreis Deggendorf, wird dieses Ticket für viele Bürger jedoch keinen Nutzen bzw. Mehrwert bringen. Der öffentliche Nahverkehr ist rein auf die Schülerbeförderung ausgelegt. „Einen nutzbaren Nahverkehr mit einer geeigneten Taktung gibt es schlichtweg nicht“, stellt der Kreisvorsitzende Rolf Sihr fest.
Bei Infoständen in Deggendorf bemängeln Bürger immer wieder, dass morgens zum Schichtbeginn im Klinikum Deggendorf noch kein Bus fährt. Auch Kinder und Jugendliche sind am Wochenende auf „Taxi Mama“ angewiesen, um ins Freizeitbad Elypso zu gelangen. Und wer schon mal versucht hat, von der rechten Donauseite mit dem ÖPNV nach Deggendorf zu gelangen, wird dieses Vorhaben schnell aufgegeben haben. Hierbei handelt es sich nur um einige wenige Beispiele zu den vielen Defiziten im Landkreis Deggendorf.
Rolf Sihr ist überzeugt, „Im ländlichen Raum benötigt es einen „Booster“ beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, damit Bürger diese umweltfreundliche Mobilität und das 49-Euro-Ticket nutzen können. Das Geld hierfür wäre da, wenn die politische Mehrheit endlich einsähe, dass die Zeit neuer Straßen und noch breiterer Autobahnen längst vorbei ist. Wir brauchen eine klare Konzentration der finanziellen Mittel auf den öffentlichen Verkehr und den Stopp neuer Straßenbau- und Brücken-Projekte sowie Autobahnverbreiterungen“.
Auch bemängelt die ÖDP, dass die Regierung beim 49 Euro-Ticket die Familien vergessen hat. Das bundesweite 49-Euro-Ticket ermögliche zwar eine sehr zu begrüßende, unkomplizierte Nutzung des ÖPNV in ganz Deutschland. Ein Kinder- oder Familientarif sei aber leider nicht vorgesehen.
Auch dass das neue Ticket nur als Abo erhältlich ist und sich jeden Monat automatisch verlängert kritisiert die ÖDP. Insbesondere im ländlichen Raum wird für viele Bürger ein Nutzen nur in einzelnen Monaten bestehen. „Das aufwendige Kündigen stellt wieder ein Hindernis da“, meint Rolf Sihr
Leider hat unsere Gesellschaft jahrzehntelang wertvolle Zeit bei der Mobilitätswende verloren. Die Politik hat die dramatischen Folgen der Klimaüberhitzung verdrängt. Deshalb
müssen wir jetzt das Ruder umso schneller herumreißen, wenn wir die Klimaschutzziele noch annähernd erreichen wollen.